1. Tag: Auschwitz I - Stammlager

1. Tag: Auschwitz I - Stammlager

Nach einer anstrengenden vierzehnstündigen Fahrt mit wenig Schlaf kamen der 12er- und 13er-Geschichtsleistungskurs gegen 8:00 Uhr morgens im Oscwiecim an. 

Vom Frühstück gestärkt starteten wir um 10:00 Uhr mit einer Stadtführung. Unser erstes Ziel war ein wiederaufgebauter jüdischer Friedhof. Dieser wurde während des 2. Weltkrieges durch die Nazis zerstört und erst in den 80er Jahren von einer in die USA emigrierten jüdischen Familie wieder errichtet. Heute wird dort keiner mehr begraben, wobei der letzte aus Oscwiecim stammende Bürger jüdischen Glaubens – Szymon Kluger – im Jahr 2000 eine Ausnahme bildet.

Weiter ging es über den Marktplatz (ehemal. Adolf-Hitler-Platz) zu dem Standort einer ehemaligen Synagoge, welche während des Krieges restlos niedergebrannt wurde. 

Die danach von außen besichtigte mittelalterliche Burg mit Hauptturm zur Verteidigung der Stadt kann heute besichtigt werden.

Danach besuchten wir ein Museum inmitten der Stadt mit einer Ausstellung zum jüdischen Leben und eine im Museum enthaltene rekonstruierte Synagoge. Darin wurden uns die Tora sowie wichtige jüdische Glaubensregeln erklärt.

 Nach einer gedrängten Fahrt mit dem öffentlichen Bus kamen wir im Stammlager des Konzentrationslagers Auschwitz an. Dort wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und besichtigten per pedes die ehemaligen Häftlingsblöcke, die mit vielen Bildern von den unvorstellbaren Gräueltaten erzählten. Dabei sahen wir ausgestellte Überreste der Häftlinge wie zum Beispiel Haare, Schuhe, Brillen und andere Besitztümer. Im Vordergrund standen auch die systematische Misshandlung, Erniedrigung und die schlechte medizinische Versorgung der Häftlinge durch die SS. Hierzu waren verschiedene Kunstwerke sowie zahlreiche Portraits der verstorbenen Häftlinge präsentiert. Schließlich besichtigten wir den Keller mit Dunkel- und Hungerzellen, die zur Bestrafung der Häftlinge genutzt wurden. Für alle nachhaltig prägend war die Todesmauer, an der Männer und Frauen sowie Kinder mit Genickschuss getötet wurden. Danach ging unser Weg am Appellplatz vorbei, auf dem die Gefangenen teilweise bis zu 20 Stunden - selbst bei Minus 20 °C (!) – zur Durchzählung und Bestrafung stehen mussten. 

Außerdem befand sich direkt neben dem Platz eine Bahnschiene, die von zwei Holzpfosten getragen wurde. An diesem Galgen wurden Insassen öffentlich erhängt, die beispielsweise eine Flucht wagten. Schlussendlich liefen wir in Richtung der dort vorhandenen Gaskammer, welche unmittelbar mit einem Krematorium verbunden war.

Das beklemmende Gefühl beim Betreten der Gaskammer und das Eingesperrtsein innerhalb des Stacheldrahts werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.

 

Emma Eick, Catharina Jung und Vesna Metten