Schulgeographen trafen sich an Lahn und Rhein
„Learning from the past?“ Lernt der Mensch etwas von vergangenen Ereignissen – das Fragezeichen hätte nicht dicker sein können. Eindrucksvoll belegte Andreas Vött, Professor u.a. für Geoarchäologie an der Universität Mainz, anhand seiner Untersuchungen im antiken Olympia, dass das „fast niemand macht“. Und auch in einigen Workshops beim diesjährigen rheinland-pfälzischen Geographentag mit dem Titel „Welt im Umbruch – Perspektiven für den Unterricht“ klang diese Skepsis gerade auch in Bezug auf die Ahrtalkatastrophe immer wieder an. Ausgerichtet vom Johannes-Gymnasium Lahnstein hatten sich 160 Lehrer*innen, Referendar*innen und Student*innen an der Lahnmündung getroffen, um sich auszutauschen, neue Materialien und Literatur kennenzulernen und am Samstag bei einer Exkursion den Laacher See zu erkunden.
Eigentlich hätte das Johannes-Gymnasium schon im Jahr des 100. Schuljubiläums 2020 die Veranstaltung ausrichten sollen, coronabedingt fiel das aber aus. „Wir freuen uns daher umso mehr, dass es in diesem Jahr geklappt hat“, freute sich Prof. Dr. Volker Wilhelmi (Vorsitzender Verband Deutscher Schulgeographen – RLP) bei seiner Begrüßung und dankte im Besonderen Judith Bürger (Johannes-Gymnasium) für die Gastfreundschaft und gelungene Organisation: „Vom Workshop über Verlagsausstellungen bis zum leiblichen Wohl, es ist an alles gedacht“, unterstrich Wilhelmi, bevor sich die Besucher aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen in acht Workshops – von „Digitalen Tools im Erdkundeunterricht“ über Experimente und „Extraktionen aus 3D-Geodaten“ oder „Ursachen, Ausmaße, Einordnung der Flutkatastrophe im Ahrtal“ - informieren und weiterbilden konnten.
Das breite Spektrum des Faches spiegelten dann auch die beiden Vorträge wider: Prof. Dr. Andreas Vött (Universität Mainz) berichtete eindrucksvoll von Forschungsarbeiten aus Olympia mit aktuellem Bezug, Elmar Theveßen (Leiter des ZDF-Studios Washington) setzte mit seinem Vortrag „USA vs. China – Ringen um die neue Weltordnung“ ein weiteres Highlight. Sechs Fachsitzungen gaben den Teilnehmer*innen die Möglichkeit zum fachlich-methodischen Input aktueller Themen.
Am Samstag endete der rundum gelungene Geographentag mit einer Tagesexkursion an den Laacher See unter der Leitung von Dr. Volker Reppke (Deutsche Vulkanologische Gesellschaft). Ganz ausdrücklich bedankten sich alle Teilnehmer*innen bei Frau Bürger und besonders den Schüler*innen des Johnny, die sich um das Wohl der Gäste gekümmert haben.