Darstlellendes Spiel
Inhalte
"Darstellende Kunst trägt den existentiellen Ausdrucks- und Kommunikationsbedürfnissen von Menschen Rechnung."
Unter- und Mittelstufe: Das Fach wird nur in der gymnasialen Oberstufe als Grundkurs angeboten.
Im Grundkurs
- Zeitlicher Umfang: 3 Stunden pro Woche
- Ziele & Inhalte:
Im Unterschied zu anderen Fächern gibt es bei der Gruppenarbeit im Fach Darstellendes Spiel keine Trennung zwischen dem gestaltenden Subjekt und dem gestalteten Gegenstand. Die gestaltenden Schülerinnen und Schüler sind gleichzeitig das Medium ihrer Gestaltung, indem sie als Spielerinnen und Spieler ihre Spielidee in eigener Person umsetzen. Das bedeutet für sie, dass sie wesentlich stärker subjektiv mit allen Facetten ihrer Persönlichkeit in die Arbeit eingebunden ist und dass die Mitglieder einer Gruppe also in besonderer Weise aufeinander bezogen und auf die einfühlsame Zusammenarbeit und Sensibilität der Mitspielerinnen und Mitspieler angewiesen sind.
- Besondere Bedeutung gewinnt diese Tatsache bei der Präsentation der Arbeitsergebnisse:
- Die Präsentation kann nur durch die Gruppe selbst erfolgen, eine Abtrennung des Produkts von den Produzierenden, die gleichzeitig als gestaltendes Medium fungieren, ist nicht möglich.
- Die Präsentation findet in der Regel durch die ganze Gruppe, nur im Ausnahmefall durch ein Einzelmitglied statt.
- Die Präsentation erfordert, dass jedes einzelne Ensemblemitglied personal, zeitlich und räumlich präsent sein muss.
- Einzelleistungen können nicht losgelöst vom Ensemble erbracht werden. Das Ensemble kann umgekehrt auf keine der Einzelleistungen verzichten. Auch eine Bewertung des Einzelnen kann nur im Kontext der Ensembleleistung erfolgen.
- Einzelleistung und Ensembleleistung stehen in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis, da jede Änderung im Spiel eines Einzelnen unmittelbare Auswirkungen auf das Spiel der anderen Ensemblemitglieder hat.
- Während des Zuschauens und bei der Anschlusskommunikation müssen sich auch die Zuschauenden in besonders sensibler Weise der Tatsache bewusst sein, dass die präsentierenden Schülerinnen und Schüler mit der Präsentation ihres Arbeitsergebnisses auch sich selbst als gestaltendes Medium präsentieren. Gruppenarbeit als Regelform des Unterrichts bedeutet für die Lehrerinnen und Lehrer:
- Sie müssen für eine vertrauensvolle Atmosphäre zwischen Lehrendem und Lernenden und zwischen den Lernenden untereinander sorgen.
- Sie müssen befähigt sein, Gruppen sinnvoll zusammenzustellen, Gruppenprozesse zu durchschauen, Störungen zu erkennen und gegebenenfalls konstruktiv mit ihnen umzugehen.
- Sie müssen Aufgabenstellungen finden, die sowohl der Gruppe als Ensemble als auch den Einzelmitgliedern in ihrer Individualität gerecht werden und allen kreative Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen.
- Sie müssen in der Lage sein, die Arbeitsprozesse der Gruppen als Helfer und Ratgeber zu begleiten, ohne selbst dominant zu werden.
- Sie müssen bei der Leistungsbeurteilung die Leistung Einzelner im Kontext einer Ensembleleistung in fairer Weise isolieren können
- Leistungsbewertung
- je eine Kursarbeit pro Halbjahr (= 1/3 der Gesamtnote)
- mündliche Mitarbeit in all ihren verschiedenen Facetten (quantitative und qualitative Beteiligung am Unterrichtsgespräch, Referate, Präsentationen, Projekte, ...)
- sonstige mögliche Formen der Leistungsbewertung (HÜs, Überprüfung der Textkenntnis einer Lektüre, schriftliche Ausarbeitungen, ...)
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